Friedens-Resolution auf dem 36. Kirchentag in Berlin verabschiedet

Friedens-Resolution auf Kirchentag verabschiedet

Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2017 in Berlin wurde unsere Resolution mit dem Titel „Mehr Verantwortung für den Frieden“ von mehr als 90 Prozent der TeilnehmerInnen unserer Veranstaltung mit insgesamt 2.700 Personen verabschiedet. Auf dem Kirchentag wurden sieben Resolutionen angenommen. Die anderen Resolutionen beschäftigten sich unter anderem mit der Würde der Tiere, der menschenunwürdigen Abschiebepraxis oder dem Pariser Weltklimaabkommen.

Die Friedens-Resolution wurde anschließend Außenminister Sigmar Gabriel überreicht.

Was ist eine Resolution auf dem Kirchentag?

Resolutionen sind Willensbekundungen von Kirchentagsteilnehmenden, die per ­Abstimmungen in thematischen Veranstaltungen bzw. durch Unterschriften im Markt der Möglichkeiten beschlossen werden. Sie sind wesentliche Mitbestimmungs- und Beteiligungsformen, aber keine Äußerungen des Deutschen Evangelischen Kirchentages selbst.

Wortlaut der Resolution „Mehr Verantwortung für den Frieden“

Der Wortlaut der Resolution „Mehr Verantwortung für den Frieden“, die hier als PDF heruntergeladen werden kann:


Die Resolution „Mehr Verantwortung für den Frieden“:

Seit dem 27. März 2017 verhandeln 132 von 193 Staaten der Vereinten Nationen (UN) über ein völkerrechtlich verbindliches Atomwaffenverbot. Deutschland als Mitglied der NATO nimmt an diesen Verhandlungen bisher nicht teil.
Das Vertragswerk zur Ächtung von Kernwaffen wird folgende Verbote umfassen: die Entwicklung, Produktion, Tests, Finanzierung, Beschaffung, Bereitstellung, Lagerung und den Transport von Kernwaffen, sowie das Drohen mit und den Einsatz von Kernwaffen. Ähnliche internationale Verbote gibt es bereits für chemische und biologische Massenvernichtungswaffen.
Das Vertragswerk wird so formuliert sein, dass der Kernwaffen-Nichtverbreitungs-Vertrag (Nuclear Non Proliferation Treaty (NPT, 1970 in Kraft getreten) seine Gültigkeit behält und den kernwaffenbesitzenden Staaten durch Beitritt ermöglicht, ihre dort festgelegten Verpflichtungen jetzt zu erfüllen.
1.
Wir fordern die Bundesregierung auf, an den gegenwärtig laufenden UN-Verhandlungen zur Ächtung von Kernwaffen teilzunehmen und diese nicht weiterhin zu boykottieren.
2.
Wir fordern die Bundesregierung auf, die ‚Nukleare Teilhabe‘ der Bundesrepublik Deutschland jetzt aufzugeben und die Lagerung von Kernwaffen auf deutschem Boden, wie beispielsweise im US-amerikanischen Atomwaffenlager in Büchel / Rheinland-Pfalz, zu verbieten. Diese Art ‚militärischer Friedenssicherung‘ muss der Vergangenheit angehören.
Bitte unterstützen Sie dieses Anliegen.

Addressaten:

Die Bundesregierung, vertreten durch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel

Antragstellende:

Arbeitsstelle Frieden im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe;
Forum Friedensethik (FFE) in der Evangelischen Landeskirche in Baden;
Dietrich Becker-Hinrichs, Akademiedirektorin Arngard Uta Engelmann, Udo
Grotz, Dr. Dirk-M. Harmsen, Kirchenrätin Anne Heitmann, Oberkirchenrä-
tin Karen Hinrichs, Aline Jung, Christian Keller, Robert Kölblin, Oberkir-
chenrat Dr. Matthias Kreplin, Stefan Maaß, Johannes Maier, Jürgen Menzel,
Oberkirchenrat Prof. Dr. Christoph Schneider-Harpprecht, Theodor Ziegler

Ansprechpartner:

Dr. Dirk-M. Harmsen, Leitungskreis Forum Friedensethik (FFE)

Veranstaltung:

V.FDE-002 „Mehr Verantwortung für den Frieden“, Fr. 26. Mai 2017, 11.00 –
13.00 Uhr, Messe Berlin, CityCube, Ebene 2, Halle B

Resolution "Mehr Verantwortung für den Frieden" auf dem Kirchentag 2017 in Berlin
Veranstaltung zur Resolution „Mehr Verantwortung für den Frieden“ auf dem Kirchentag 2017 in Berlin
Hier kann das PDF-Dokument der Resolution „Mehr Verantwortung für den Frieden „direkt heruntergeladen werden: