Friedenswahrung und Sicherheitsvorsorge
„Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) ist eine eigenständige Forschungseinrichtung an der Universität Hamburg. Es wurde im Jahr 1971 gegründet. Der Doppelbegriff im Institutsnamen unterstreicht die zentrale Arbeitshypothese: Friedenswahrung und Sicherheitsvorsorge bedingen sich wechselseitig. Sie können nicht unabhängig voneinander verfolgt werden.
Dies galt für die inzwischen historische Konstellation des nuklearen Abschreckungsfriedens, es gilt ebenso für aktuelle Sicherheitsgefährdungen durch regionale Gewaltkonflikte, transnationalen Terrorismus oder die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Deshalb orientiert sich die Institutsarbeit am Postulat einer sowohl leistungsstarken wie konsequent friedensverträglichen Sicherheitspolitik.
Verbindende Klammer des aktuellen Arbeitsprogramms ist die Untersuchung der Angemessenheit liberaler Friedensstrategien für erfolgreiche Friedens- und Sicherheitspolitik unter den Bedingungen dynamisch fortschreitender Globalisierung und damit einhergehenden Zerklüftungen in der Weltgesellschaft. Es trägt den Titel „Friedensstrategien heute – Friedens- und Sicherheitspolitik an Bruchstellen der Globalisierung“. Politiknahe, auf Problemlösung abstellende Analyse sowie die internationale Ausrichtung bei Mitarbeiter/innen und Projektpartnern kennzeichnen das Forschungsprofil.
Nach Problemfeldern gliedert sich das IFSH in drei Arbeitsbereiche.
Das Zentrum für Europäische Friedens- und Sicherheitsstudien (ZEUS) legt seinen Schwerpunkt auf Untersuchungen über die konzeptionelle und operative Gestaltung des Beitrages der Europäischen Union zur Stärkung von Frieden und Sicherheit in den Wirkungsfeldern der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik diesseits wie jenseits der Grenzen der Union.
Das Zentrum für OSZE-Forschung/Centre for OSCE Research (CORE) begleitet als weltweit erste wissenschaftliche Einrichtung mit eigener forschungsgestützter Expertise die Aktivitäten der OSZE auf den Gebieten der Konfliktregulation, Systemtransformation und Demokratisierung, vornehmlich in Südosteuropa, im Kaukasus und in Zentralasien.
Die Interdisziplinäre Forschungsgruppe Abrüstung, Rüstungskontrolle und Risikotechnologien (IFAR²) bezieht die über Jahrzehnte erworbene rüstungskontrollpolitische Kompetenz des Instituts auf neue sicherheitspolitische Herausforderungen, die aus der Technologie- und Rüstungsdynamik erwachsen.
Gemeinsam erarbeiten die Forschungsbereiche kooperative Strategien der Konfliktlösung und der Gewaltvorbeugung im Blick auf Handlungsoptionen der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem verfügt das IFSH – eine Besonderheit bei zivilen wissenschaftlichen Instituten – über einen sogenannten Militärischen Anteil, d.h. einen Stabsoffizier, dessen Forschungsprojekte in einen der Arbeitsbereiche integriert sind und der als Dozent an der Lehre im Studiengang „Master of Peace and Security Studies (M.P.S.)“ teilnimmt.“
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