Friedensaktivist und Umweltschützer Dirk-Michael Harmsen gestorben
Der Friedensaktivist Dirk-Michael Harmsen ist tot. Er starb am Samstag, 4. Februar 2023 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren in Karlsruhe. Der Kernphysiker engagierte sich insbesondere für Frieden, Gerechtigkeit, Umwelt und Naturschutz.
Harmsen hat das Forum Friedensethik in der evangelischen Landeskirche in Baden mitbegründet und wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Evangelische Kirche in Deutschland für die Unterstützung der UN-Abrüstungsverhandlung einsetzte. Er ist einer der Begründer der Kampagne „Sicherheit neu denken„, bei der Szenarien zum Umgang mit Sicherheitskonflikten und Kriegen entwickelt und Lösungen für die Friedensarbeit formuliert wurden. Dazu gehören der Aufbau einer internationalen Polizei ebenso wie die Friedensbildung in Schulen.
Seit vielen Jahren engagierte sich Harmsen im Naturschutz und bei der umweltfreundlichen Mobilität. So unterstützte er die Einführung des Umweltsiegels „Grüner Gockel“ in kirchlichen Einrichtungen und engagierte sich bei den „Hardtwaldfreunden“ für den Erhalt des Hardtwalds als Wald- und Schutzgebiet. Er gehörte zum Karlsruher Klimaschutzbeirat und setzte sich ein für ein gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein.
Für sein Engagement in der evangelischen Kirche, in der Friedensarbeit und in der Umweltarbeit wurde Harmsen 2022 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Staatssekretärin Ute Leidig würdigte Harmsen für sein „unermüdliches und selbstloses Engagement für Frieden und Umweltschutz“. Er habe mit seiner Arbeit Verantwortung übernommen und Initiative ergriffen und sich für das Allgemeinwohl eingesetzt.
Harmsen ist Autor zahlreicher Publikationen, 2023 erschien das Buch „Weltinnenpolitik und Internationale Polizei“ mit einem Beitrag über Militärinterventionen im Globalen Süden.
Karlsruhe, 5. Februar 2023
Rückfragen: Rieke C. Harmsen, rharmsen@web.de
Nachrufe für Dirk-Michael Harmsen
Ein Nachruf im Magazin Wissenschaft und Frieden ist hier nachzulesen.
Der Nachruf der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) ist unter diesem Link zu finden.